Es ist eine ver-rückte Zeit, sagte neulich Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper. Ja, eine merkwürdige, erschreckende, unheimliche Zeit. Es ist ein Notstand, wie die politischen Entscheider sagen… Es ist aber auch eine Entschleunigung. Eine Zeit des Aufwachens. Eine Gelegenheit zum Neubeginn. Solche Stimmen geben Kraft und Hoffnung in die ungewisse Zukunft.

Ich beobachte in der Corona-Zeit vor allem eins: die Angst. Angst vor unsichtbarem, hochansteckendem Feind, der da ist und gilt zu bekämpfen. Wenn es so ist, dann ist ein Notstand sicherlich berechtigt. In So einem Notstand gelten ganz andere gesellschaftliche Regeln, als wir es üblicherweise kennen und handhaben. Vieles wird verboten, einiges dann aber auch wiederum schneller beschlossen und erlaubt als es vernünftig sein mag. Das Leben ist einsam und schwer geworden. Unser Liebethaler Kirche steht seit Wochen für Gottesdienste nicht zur Verfügung, aber für Musik ist sie offen. Jeden Sonntag ab 15Uhr mit offenem Ende. Auch in der Zeit einer Pandemie ist Musik nicht verboten und Musiker sein nicht untersagt.

Unser einziges Anliegen ist: die Angst für kurzen Moment zu vergessen. Den Notstand mit Wohlgefühl zu ersetzen, die Einsamkeit durch die Fülle der Töne für kurze Zeit zu vergessen. Ob zum Hinsetzen oder von außen Hören, beim Vorbeigehen oder ergriffen anhalten…danke an alle, die auf Distanz diese Gemeinschaft bilden!